4 Tábara – Olleros de Tera

Donnerstag 14. Mai          36.2 km
Viertel nach sechs laufe ich los. Es ist frisch und ich laufe mit dem Langarmshirt über dem Hemd. Wilfried ist noch nicht so weit. Mit ihm habe ich ausgemacht, dass ich eine Nummer, die er raus gesucht hatte, von Unterwegs anrufe, um zwei Betten zu reservieren. Wir wollen heute 36 km bis Olleros de Tera laufen. Auf den ersten 15 Kilometer holen mich beim Rasten zweimal Monika und Carsten ein, aber seltsamerweise nicht Wilfried, der schneller läuft. Beim ersten Halt stelle ich fest, dass ich die Stöcke von Wilfried mitgenommen habe. Die Reservation klappte und ich beauftrage Monika und Carsten dass sie das Wilfried mitteilen, wenn sie ihn sehen sollten. Im ersten Ort kehre ich in der Bar ein. Einige bekannte Gesichter sind hier, aber niemand sah Wilfried. Plötzlich klingelt das Telefon. Es ist Wilfried. Er habe sich total verlaufen, teilt er mit. Er nahm in Tábara eine falsche Strasse. Nun versucht er über das AVE-Neubautrasse und die Landstrasse ans Ziel zu gelangen.
Der Weg heute führt durch die östlichen Ausläufer der Sierra de la Culebra (Schlangenberge) und über die Sierra de las Cavernas mit herrliche Landschaften. 10-tausende von Zistrosen und Thymian verströmen ihren Duft. Von den Wölfen, die es hier noch gibt, ist nichts zu sehen. Dafür sehe ich ich zum ersten mal Schlangen. Die erste verschwindet, bevor ich die Kamera zur Hand habe. Die zweite lässt sich fotografieren, bevor sie sich bewegt. Bei den Dörfern gibt es Bodegas die in den Hang eingegraben sind. Leider sind alle geschlossen. Am Wegrand stehen einige Mauerresten aus getrocknetem Lehm. Nach fünf Stunden erreiche ich das Tal der Tera.
Die meisten, die in Tábara übernachteten, laufen nur bis nach Santa Croya de Tera, wo es eine grosse Herberge gibt. Nach der Überquerung der Tera vor Santa Marta mache ich ein Foto vom Ortsschild für Martha. Nach der Pause ausserhalb des Ortes setzt sich der Weg fort durch Pappelplantagen und Buschwerk nach Calzadilla de Tera. Den Rest bis Olleros de Tera wandere ich auf der Landstrasse. Im Ort angekommen versuche ich Wilfried anzurufen, aber der nimmt nicht ab. Ich weiss den Namen der Herberge, wo ich reservierte, nicht. Ich habe nur die Telefonnummer. So mache ich mich auf die Suche nach ihm. Bei der Bar, die auch eine Herberge hat, finde ich ihn. In der Herberge sind nur vier Personen. Nebst uns ist noch der 64 jährige Manfred aus der Nähe von Berlin und Fabio aus Rom. Er wird mit dem Bus weiterfahren nach Mombuey um dort seine Füsse zu verarzten. Nach dem guten Nachtessen verbringen wir noch einen gemütlichen Abend zusammen.

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