3 Granja de Moreruela -Tábara

Mittwoch 13. Mai 2015          26.2 km
Die Nacht war heiss. Ich schlief ohne Decke. Im Raum waren zwei laute Schnarcher. Einer lag direkt unter mir. Vor sechs Uhr klingelt ein Handy und alle stehen auf. Draussen ist es noch dunkel. Ich laufe noch zur Bar zurück um die E-Mails zu prüfen (Das WLAN funktioniert meistens auch vor der Bar, und wenn man am Abend das Passwort erhalten hat, kann man sich am Morgen nochmals einloggen).  Zehn nach sechs ist es soweit hell, dass man die Strassen erkennen kann.Am Vorabend habe ich mir noch den Weg aus dem Dorf angeschaut. Hier gabelt sich der Weg: Die Viá de la Plata verläuft weiter gegen Norden bis Astorga wo man auf den Camino Francés einschwenkt. Ich gehe den Camino Sanabrés, der nach Westen über Ourense verläuft. Bis die erste Abzweigung erreicht ist, wird’s soweit hell, dass man sie erkennen kann. Es ist angenehm frisch, so um die 15°. Auf dem Weg begleitet mich ein lautes Vogelkonzert. Ein Kuckuck, dem ich antworte umfliegt mich. Der Weg wird zusehends schöner und interessanter. Durch tausende Zistrosen führt er zum Río Esla. Nach der Brücke kann man aus zwei Varianten wählen. Der Strasse folgend ist diejenige speziell für Radfahrer; die andere, die ich nehme, führt dem Fluss entlang.

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Der kommende Teil stellt sich als einer der schönsten seit Sevilla raus. Der zuerst felsige Weg wird zu einem Wiesenweg mit Blick auf den Río Esla. Hier gibt es Blumen, die ich sonst nirgends sah. Nach dem steilen Anstieg entschädigt die Fortsetzung durch unzählige Zistrosenbüsche für die Anstrengung. Bei der Rast ziehen die ersten Pilger vorbei. Als ich gerade ein Foto mit dem Selbstauslöser machen will, kommt Wilfried, der Schwabe von gestern Morgen vorbei und macht das Foto für mich. Nach ca. 12 km wird das Gelände wieder offener und Felder lösen die Dehesas ab. Vor Faramontanos de Tábara feiert ein Französisches Paar ihre 1000 Kilometer. In der Baar des Dorfes spendieren sie eine Runde. Sie sind schon seit vielen Wochen unterwegs. Die letzten Kilometer des Weges laufe ich mit Wilfried. Er war Lehrer und ist pensioniert. In Tábara hat die Herberge nur 14 Betten. Daher steuerten wir alle gleich das Hostal an. Leider gibt es dort auch keine Zimmer mehr. Sie haben aber einen Kilometer ausserhalb des Ortes noch ein Hotel ähnliches Gebäude und führen uns dorthin. Wilfried und ich wählen ein Doppelzimmer mit Nachtessen für 22 Euro/Person.  Zum Essen müssen wir wieder in den Ort zurück laufen. Den Nachmittag verbringen wir mit den üblichen Arbeiten und mit Ausruhen. Während Wilfried noch Tagebuch schreibt, laufe ich in den Ort zurück und mache noch eine kleine Ortsbesichtigung. Anschliessend setze ich mich vors Hotel wo schon andere Pilger sitzen. Monica und Carsten, später auch noch Wilfried stossen dazu. Weitere Personen die ich noch öfters treffen werde sind Åse aus Dänemark und «die Franzosen», das Paar von heute Morgen. Auf der Terrasse geniessen wir plaudernd die Zeit bis zum Essen. Zum Nachtessen können wir auswählen zwischen vier Vorspeisen, vier Hauptspeisen und diversen Desserts. Nach dem Essen laufen wir wieder zu unserer Unterkunft zurück.

3 Granja de Moreruela -Tábara
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