01. Almería – Santa Fe de Mondújar

Samstag 7. April 2018  24 km

Start in Almería

Die Kirchenglocke schlägt acht Mal, als ich das Hotel verlasse, eine Stunde später, als ich plante. Der Grund war der, dass ich noch probierte den Blogbeitrag von gestern fertig zu stellen. Ich habe Probleme die Fotos einzufügen. Vor dem Hotel bat ich den Portier noch ein Foto von mir zu machen.

Nach der ersten Abbiegung sah ich bereits ein Schild des Camino Mozárabe. Der Weg aus der Stadt raus ist vorzüglich markiert. Wer sich hier verläuft braucht einen Blindenhund. Die Wettervorhersage zeigt ab 14 00 Uhr Regen an. Hoffen wir, dass er sich irrt.

Almería - "La Espera" von Francisco Javier López Huecas, 2008
Almería
Huercal
Graffiti bei Huercal

Momentan zeigen die Apothekenanzeigen 14° an. Auf der Strasse ist es noch sehr ruhig. Einzelne «Dackaleros und Dackaleras» (Eigenkreation für Dackel/Hunde ausführende Männer und Frauen) sind unterwegs, aber alle noch zu müde für ein «Bona día», und die Radsportfreunde starten zu ihrer Ausfahrt.

In Huercal, dem ersten Ort ausserhalb der Stadt, suche ich eine der ersten Bars auf. Ein guter Kaffee und ein Croissant wecken die Lebensgeister. Auf dem weiteren Weg bis zum Ortszentrum befinden sich noch mindestens 2o Bars. Verdursten muss man hier nicht. Beim Ortsende führt der Weg zu einem grossen ausgetrockneten Bachbett. Vorher fällt mir noch Grundstück auf, auf dem haufenweise Tomaten liegen. Ich weiss nicht, werden die hier zum Nachreifen zwischen gelagert oder kompostiert. Im Bachbett verläuft der Weg bis er vor Pechina ins Dorf abzweigt. In der Bar auf dem Dorfplatz genehmige ich mir ein Bier. Nach dem Dorf, vorbei an einem grossen Tomatentreibhaus, führt der Weg wieder zum Bachbett runter. Das Laufen hier ist extrem anstrengend. Sand und kleineres und grösseres Geröll verhindert ein zügiges Vorwärtskommen.

Tomatenlager bei Huercal
Osborne-Stier bei Rioja
Flussbett des Andrax bei Rioja
Flussbett des Andrax

Der grosse Osborne-Stier auf einer Anhöhe erinnert mich daran, dass ich heute noch den gestern ausgelassenen Brandy nachholen muss. Endlich führt der Weg aus dem Bachbett raus. Kaum zu glauben, dass man froh ist, wieder einige Kilometer auf Asphalt zu laufen.

Pechina - auf dem Dorfplatz
Pechina
Tomatentreibhaus bei Pechina
«Unkraut» am Wegesrand

In einer Bar am Ende von Rioja (hat nichts mit der Weinregion zu tun) kehre ich in einer Bar für eine längere Pause ein. Zwei sogenannt grosse Bier (0,33 l) und zwei feine Tapas stärken mich für den Weitermarsch. Als ich um hab zwei die Bar verliess, regnete es. Nein, Regen ist übertrieben. Auf dem Asphalt sah ich einige schwarze Punkte, sonst hätte ich es gar nicht bemerkt und so blieb es bis zum Etappenziel. Von den Plantagen neben der Strasse roch man den unverkennbaren Geruch der Orangenblüten.

Orangen am Wegesrand
Orangenblühten
Santa Fe de Mondújar

Die Orange ist eine der wenigen Pflanzen, die zeitgleich Blüten und Früchte tragen kann. Die Herberge vor Santa Fe ist geschlossen. Ich habe aber gelesen, dass man sich in der Bar melden soll, und so laufe ich diesen Kilometer ohne Frust noch durch. Nach 24 km und 5 ½ Stunde Wanderzeit erreiche ich die Bar in Santa Fe. Nach einem Bier mit Tapas werde ich abgeholt zu einem Casa Rural (Ferienwohnung) mit zwei Zimmern. Das einte ist bereits belegt von Alex, einem gleichaltrigen Norwegischen Kapitän. Im andern stehen zwei Einzelbetten. Da in der Zeit, wo wir in der Bar sassen noch der 67-jährige Engländer Tom eintraf, bekam dieser noch das dritte Bett. Alex schlug vor, dass wir uns gemeinsam etwas kochen. Ich erklärte im gleich, dass ich vom Kochen nicht viel verstehe, aber er meinte, er könne das gut und wir teilen den Einkauf. Nach der Fischsuppe begeben wir uns nochmals zur Bar, um den Brandy bei einer Zigarre zu geniessen,

Fazit des ersten Tages: Die Waden hielten gut mit, die im Video vor drei Wochen gesehen Bachdurchquerungen waren  in diesem Teil nur noch ein Rinnsal, das Internet mit der Spanischen Karte funktioniert, das Wetter war besser als prognostiziert und ich habe zwei gute Mitpilger getroffen. Was will man noch mehr.

Dieser Beitrag wurde unter Mozarabischer Jakobsweg veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert