19 Finisterre – Muxía

Samstag 30. Mai 2015          29.2 km

Trotz Einzelzimmer habe ich schlecht geschlafen. Draussen bellte ein Hund, vermutlich wegen einem Tier. Später krächzten die Möwen. Um fünf surfte ich im Internet bevor ich nochmals ein wenig schlafen konnte. Gegen halb acht ziehe ich los. Ausserhalb von Finisterre ist die Kennzeichnung des Weges schlecht. Kommt noch dazu, dass hier der Weg in beide Richtungen gegangen wird und dadurch noch etwas verwirrender ist. Bald ergibt sich eine Ansammlung von Pilgern. Jeder läuft dem Vordern nach, auch wenn der falsch läuft. Auf jeden Fall laufen wir so ein grosses Stück auf der nur wenig befahrenen Landstrasse, statt auf dem Camino. In der Mitte der Etappe liegt ein grösseres Dorf. Zur Bar geht es 200 m vom Weg ab. Dort treffe ich

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wieder Joschi und Nickolaus. Sie sind auch auf dem Weg von Finisterre nach Muxía. Ebenfalls dort sind zwei der Deutschen, mit denen ich vor drei Tagen zu Abend gegessen habe. Sie laufen in entgegengesetzter Richtung von Muxía nach Finisterre. Landschaftlich habe ich von dieser Etappe mehr erwartet. Vor allem auf dem «Küstenweg» sieht man das Meer nur einige Male aus der Ferne. Nach dem letzten Aufstieg zum höchsten Punkt der heutigen Etappe mache ich meine letzte Rast im Grünen. Ich esse noch das vor drei Tagen gekaufte Brot und die Wurst. Der letzte steinige Abstieg führt 2 km vor Muxía zum Meer runter. Dort empfängt mich ein weisser Strand mit türkisblauem Meer. Nach anderthalb Kilometer entlang dem Atlantik erreiche ich den Ortsrand von Muxía. Die Herberge ist bestens ausgeschildert. Der Hospitalero tauschte mir dann noch das oben reservierte Bett gegen ein unteres, als er sah, dass ich kein so junger Mann mehr bin! Nach den «Hausarbeiten» spaziere ich der Küste entlang zum Kap. Erstaunt sehe ich, dass die vor 17 Monaten abgebrannte berühmte Kirche bereits wieder aufgebaut ist. Ich geniesse noch einige Zeit auf den Felsen und lasse die Brandung des Meeres auf mich einwirken. Zurück in der Herberge rufe ich Monika und Carsten an. Sie sind noch an einem Strand. In der Bar bei der Herberge treffen wir uns wieder. Sie erzählen mir, dass sie von Santiago mit dem Bus nach Muxía gefahren sind, gestern einen flauen Tag machten und heute mit dem Taxi ein Stück zurück gefahren sind, um ohne Gepäck nach Muxía zu wandern.

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Auf dem Weg trafen sie die das österreichische Paar, deren Blogg sie seit Wochen verfolgten und die immer ein bis zwei Tage vor ihnen waren und von denen sie mir schon früher erzählten. Beim gemeinsamen Nachtessen sitzen die besagten Österreicher in der gleichen Bar und wir stellen fest, dass wir uns ebenfalls schon getroffen haben. Ich muss noch ein Foto von den vieren machen. Dieses landet dann auf ihrem Blogg. Auf dem Rückweg zur Herberge über einen andern Weg, erkenne ich den Parkplatz wieder, wo vor sieben Jahren bei strömendem Regen eine junge Schweizerin unserem Auto nachgerannt ist und uns fragte, ob wir sie und ihre Freundin ein Stück mitnehmen könnten. Wir hatten sie dann bis Corcubión mitgenommen.

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