Hausen vor Wald ist der Ausgangspukt meiner heutigen Wanderung. Mit dem Auto ist der Ort in einer halben Stunde erreicht. Gleich beim Ortseingang finde ich einen Parkplatz beim Friedhof. Mit geschultertem Rucksack durchquere ich das Dorf. Ein älterer Einwohner (in meinem Alter!) erkundigt sich nach meinem Vorhaben und plaudert noch einige Minuten mit mir. Ich folge der Signalisation des Radweges nach Döggingen, die auf eine Anhöhe hoch führt. Ausserhalb des Ortes weist mich ein Radwegweiser ohne Ortsangabe nach links. Nach einigen hundert Metern erblicke ich rechts oben das Windrad, dass der Mann vorhin erwähnte. Ein Blick auf die Karte bestätigt, dass ich auf dem falschen Weg laufe. Eine kurze Passage über ein gemähtes Feld bringt mich wieder auf den rechten Weg zurück. Auf der Krete folge ich der kaum befahrenen Strasse gegen Westen. Nach Norden blickt man in die Baar und die Stadt Hüfingen und im Süden erkennt man noch die Alpen. Der Weg ist angenehm zu laufen, der leichte Wind wirkt erfrischend. Auffallend viele Raben fliegen davon und am Himmel kreisen Milane. Die Strasse wird Stellenweise von einer Baumallee flankiert. Vor Döggingen steigt mir der Duft von frischem Heu in die Nase. Ein weiteres Feld wird gerade gemäht. Am Gegenhang steht ein Solarfeld mit 2727 Modulen. Es ist das erste Feld von drei geplanten.
Das Ortsbild von Döggingen wird beherrscht von der Firma Frei Lacke, die hier 550 Personen beschäftigt. Ich durchquere das Dorf und überquere beim Bahnhof die Bahnlinie. Dieser folge ich, entlang einem grossen Kornfeld. Bevor es in den Wald geht, nehme ich auf einer Anhöhe noch einen Rundblick mit der Drohne. Die in meiner Karte im Wald aufgeführten römischen Mauerreste und den Orchideenpfad finde ich nicht. Ein Teil des Weges führt durch Brennnesseln und Farne, nicht so angenehm mit kurzen Hosen. Das Überqueren der verkehrsreichen B31 ist am geplanten Ort nicht möglich, ich muss wieder in den Wald zurück. Es folgt ein Stück, das nur aus abgestorbenen Bäumen besteht. An einer gut übersehbaren Stelle überquer ich die Bundesstrasse. Bis vor Hüfingen laufe ich auf der parallel zu B31 verlaufenden Güterstrasse. Die Abgase und der Lärm ist der negative Teil dieser Wanderung.
Zum Glück kann ich diesen Weg nach einem Kilometer verlassen. Über das Gelände des ehemaligen Römischen Kastells geht es zur Breg hinunter und dieser entlang bis zur Innenstadt. Bei der Kirche finde ich einen «Italiener» mit einer Gartenwirtschaft und hier esse ich zu Mittag. Nachher muss ich wieder zurück bis zur Breg.
Von hier folge ich den Wegzeichen des Jakobswegs. In einer Baustelle sehe ich die Abzweigung nicht, sofern es überhaupt noch erkennbar war. Das Fehlen der Zeichen macht mich stutzig und ich konsultiere die Karte. 300 m muss ich zurück um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Der Weg führt noch am grossen Verteilzentrum von Lidl vorbei, dann geht es wieder aufs Feld, aber immer noch auf der Strasse. Vor der Bahnlinie setzt sich der Weg auf einer Güterstrasse fort. Es beginnt der Aufstieg zum Wolfsbühl eine kleine Erhebung von 60 m. Am Waldrand steht eine Bank, ideal für eine kurze Pause. Auf dem ganzen heutigen Weg, der teilweise auch als Radweg ausgeschildert ist, habe ich ausser zwei Radfahrern am Morgen keinen Wanderer oder Radtourist getroffen. Der als Jakobsweg ausgeschilderte Weg ist die Etappe Hüfingen – Stühlingen, eine mit 31 km eher längere Etappe. Für mich ist schon bald nach Erreichen des höchsten Punktes das Ende der heutigen Tour in Sicht. Nach dem Verlassen des Waldes sehe ich bereits den Friedhof und das Auto. Auf dieser Anhöhe mache ich nochmals einige Aufnahmen aus der Luft, bevor ich meine Tour nach 18.4 km beende.
Grüezi Peter
Vielen Dank für Deine Bilder und dem gut beschriebenen Kommentar dazu.
Ich sehe, auch die Bauern ennet der Grenze sind mit guten, neuzeitlichen Riesenmaschinen ausgerüstet.
Ist der Borkenkäfer auch dort Schuld am toten Wald ?
Es ist schön, dass wir wieder über die Grenze gehen können !
Liebe Grüsse Rosmarie Fischer