04. Abla – Huéneja

 

Mittagspause am Bachbett

Dienstag 10. April 2018  22 km

Dank meines „Einzelzimmers“ kann ich um 6 Uhr aufstehen und in aller Ruhe die Waden verarzten, die linke einbandagieren und den Rucksack einpacken. Beim Runterlaufen ins Dorf ertönt der sieben Uhr Schlag vom Kirchturm. Es ist gerade so hell, dass man den Weg und die Zeichen erkennen kann. Trotzdem übersehe ich eine Abzweigung und lande bei der Kläranlage. Hier ist der Weg zu Ende. Ungefähr 500 Meter muss ich zurücklaufen um wieder auf den richtigen zu gelangen. Ich merke bald, dass die Wade zwar noch spannt, aber dass ich keine Schmerzen mehr spüre. Die Voltarentablette scheint zu wirken. Der Weg führt auch nicht wie erwartet zum Bachbett runter, sondern auf Nebenwegen zum nächsten kleinen Ort.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Die verschneiten Berggipfel beginnen sich zu röten von der aufgehenden Sonne. Der Weg führt jetzt wieder ins Bachbett runter. Heute geht das Laufen hier gut. Das Bachbett wird hier auch als Strasse genutzt und das festgefahrene Geröll ist gut begehbar. Vor Fiñana verlässt der Weg das Bachbett und führt einen Hügel hinauf ins Dorf. In der ersten Bar trinke ich zwei Kaffees und in der Apotheke versorge ich mit Voltaren Tabletten. Nach dem Dorf geht es nochmal für kurze Zeit ins Bachbett, und den Rest bis Venta Ratonera wieder auf Nebenwegen. Das Wetter ist zum Laufen ausgezeichnet. Sonne, aber ziemlich kühl. Die nahen Berge leuchten braun-rot und die ferneren, höheren sind schneebedeckt. Das Land besteht aus Olivenhaine und Wiesen. Orangen hat es hier keine mehr. Inzwischen sind wir hier auf über 1000 Meter. Heute höre ich wieder mal das nervig-schöne U-U-U des Wiedehopfs. Um 11 habe ich bereits 16 km hinter mir, als ich in Venta Ratornera ankomme. Der Weg führt an keiner Bar vorbei dafür wieder in ein Bachbett. An einem gemütlichen Plätzchen setze ich mich hin und mache eine stündige Pause. Ich nutze die Zeit noch, um den gestrigen Beitrag weiter zu schreiben. Der heutig Tag verläuft so, wie man es sich wünscht. Schöne Landschaft, schöner Weg, keine Schmerzen, angenehme Wandertemperatur. Um halb zwei bin ich als erster im Etappenort Huéneja. In der Bar warte ich auf Alex. Der kommt dann auch bald, völlig erledigt. Er war in Fiñana vom Weg abgekommen und lange auf einer Strasse gelaufen. Dann musste er wieder zurück. Von dort organisierte er sich einen Fahrdienst, der ihn nach Huéneja brachte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Den Schlüssel für die Herberge müssen wir wieder am Berg oben holen. Zum Glück fährt uns ein junger Mann, den wir nach dem Weg fragen, zu dieser Ermita hoch. Die Alberge ist unten beim Schulhaus. Sie hat wieder zwei Schlafräume mit vier und drei Betten. Ich bekomme wieder das Frühaufsteher-Zimmer. Nach dem Duschen gehe ich zurück in die Bar. Tom ist in der Zwischenzeit auch eingetroffen. Die Zeit bis zum Nachtessen nutze ich um den gestrigen und heutigen Beitrag zu verfassen. Für mich kann ich den Tag mit Alex‘ Worten beenden: Heute war ein sehr guter Tag!

 

Einen herzlichen Dank an alle, die auf einen Beitrag antworten.

Dieser Beitrag wurde unter Mozarabischer Jakobsweg veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu 04. Abla – Huéneja

  1. Martha sagt:

    Hola Hermano
    Du hast dir da ja wieder etwas gewaltiges,aber auch wunderschönes vorgenommen.
    Die Fotos sind sehr schön, aber wie könnte es auch anders sein,es ist ja Spanien!!!
    Jedoch auf den Bildern sehen die Wege manchmal zimmlich einsam und kurios aus.
    Pass ja gut auf dich auf .
    Wir wünschen dir eine erlebnissreiche Wanderung.
    Deine Schwester Martha u. Kurt

  2. Fischer Rosmarie sagt:

    Grüezi Peter
    Da kann ich nur sagen : Hut ab vor Peter ! Ja man leidet sogar mit, aber es tönt ja schon wieder besser. Ich wünsche dir weiterhin guten Marsch und ich bin schon wieder gespannt auf den neuen Reisebericht. Gruss Rosmarie Fischer

  3. Claudia, Marcel und Ramon sagt:

    Liebä Gogas. Wir sind alle erleichtert, dass es dir heute so gut geht und du einen schönen und schmerzfreien Wandertag „geniessen“ konntest! Schöne Bilder! Warten immer gespannt auf deine Berichterstattung. Weiterhin viel Freude, Energie und schöne Erlebnisse wünschen dir Ramon, Marcel und Claudia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert