7 Puebla de Sanabria – Lubián

Sonntag 17 Mai 2015          30.1 km

Ein nebliger Morgen empfängt mich. Bereits beim Dorfausgang überholt mich eine Engländerin. Sie läuft einen zügigen Schritt. Trotzdem werde ich sie heute noch einige Male treffen. Wilfriede holt mich als nächster ein. Einige Zeit halte ich sein Tempo. Ein grosser Teil des Weges führt über die alte Landstrasse. Bei einer Kirche mache ich Pause, schliesse die Getränkeflasche an, die ich der Herberge nicht anschliessen konnte, weil ich wieder mal eine mit Kohlensäure erwischt habe. Die Sonne hat den Nebel aufgelöst. Ich creme die Vorderarme und Beine ein, ziehe das Langarmshirt aus und montiere den Hut. In Requejo überhole ich Wilfried, der mit der Engländerin in einer Bar Pause macht. Nach diesem Ort beginnt der Aufstieg zum Puerto de Padornelo, dem höchsten Punkt des Caminos. Gleich ausserhalb wird der Weg auf die «alte» Landstrasse umgeleitet. Während des Aufstiegs erhalte ich eine SMS von Monika und Carsten. Sie wollen wissen, wo ich bin und teilen mir mit, dass sie heute in dem Ort übernachten werden, den ich soeben verlassen habe. Auf der dreispurigen Strasse lässt es sich gleichmässig laufen.

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Mehr als ein Auto pro Viertelstunde fährt hier nicht. Nach einigen Kilometern schliessen Wilfried und später die Engländerin auf. Sie zieht gleich im Schnellzugstempo vorbei. Wo der Camino wieder von der Strasse wegführt, bleiben wir auf ihr. Der Camino führt über eine strengere Route über den Pass, während die Strasse den Weg durch einen 430 m langen Tunnel etwas weiter unten abkürzt. Der Abstieg auf der Strasse führt ins Dorf Padornelo. In einer Bar will ich etwas trinken. Die Bar und der dazugehörige Laden sind zwar offen, aber auch nach mehrmaligem Rufen kommt niemand. Ich trinke auf der Treppe eine Dose Cola, esse eine Banane und laufe weiter. Zwei Kilometer später gibt es wieder eine verwirrende Signalisation. Wegen der AVE-Baustelle wird der Weg wieder umgeleitet. Ich entscheide mich trotzdem den ursprünglichen Weg zu nehmen. Ein Weg endet bald im Dickicht, und so laufe ich auf der Strasse weiter und biege zum Ort Acibeiros ab. Im Ort frage ich einen alten Mann, ob es möglich ist auf diesem Weg  nach Lubián zu laufen. Er bestätigt es und erklärt mir den Weg durchs Dorf. Über einen nicht angenehm zu laufendem Waldpfad erreiche ich weit unten den schon lange rauschen gehörten Bach. Unten führt doch tatsächlich ein Brückchen darüber. Auf der andern Seite führt der Weg wieder hoch zur AVE-Baustelle, die heute Sonntag problemlos zu passieren ist. Über einen weiteren Waldpfad erreiche ich das nächste Tal.

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Lubián

Oben verläuft der Weg am Hang entlang durch einen schöne Eichen- und Kastanienwald. Nach der Überquerung eines weiteren Baches führt der Weg hoch nach Lubián. Gleich das erste Haus ist die Herberge. Wilfried, der auf der Strasse gelaufen ist, ist auch erst seit 10 Minuten hier. Die Herberge füllt sich bis am Abend komplett. Lubián, das im Führer mit 186 Einwohnern angegeben ist, erweist sich grösser. Noch nie habe ich in einem spanischen Dorf so viele Brunnen (mit Wasser) gesehen. Auch findet man hier eine offene Kirche, was auf diesem Weg selten ist. Am Abend gehe ich mit Wilfried, der Holländerin Maga, der schnellen Engländerin, sie heisst Maggie und Paul, ebenfalls aus England, ins Dorf zum Essen. Das Menü für 10 Euro.

7 Puebla de Sanabria - Lubián
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