6 Mombuey – Puebla de Sanabria

Samstag 16. Mai 2015          39.2 (mit Umweg)

Um sieben Uhr laufe ich als erster los. Es ist wieder recht kalt. Auf den ersten Kilometern ausserhalb des Dorfes tummeln sich sicher 100 Hasen auf dem Weg. Teilweise könnte man sie fast mit den Stöcken berühren. Vor lauter den Hasen zuschauen, verpasse ich eine Abzweigung. Ich merke es erst, als ich bei der AVE-Baustelle die Karte konsultiere. Mein Standort liegt bereits ausserhalb der Karte im Führer, doch ich denke, dass wenn ich immer nach Westen laufe, sollte ich wieder auf den richtigen Weg zurückfinden. Einen Übergang über die Trasse ist in unmittelbarer Nähe und einen Waldweg in diese Richtung auch. Die Gegend ist Menschenleer und der Weg führt viel durch den Wald.

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Eine erstes Hirschrudel quert den Weg. 12 Stück kann ich zählen. Zum Fotografieren waren sie leider zu schnell. Später auf einer Lichtung entdecke ich das nächste Rudel. Ich bleibe stehen, nehme die Kamera und kann einige Fotos von den Tieren machen. Auf dem weiteren Weg sehe ich noch einige Tiere, unter anderem zwei spielende Jungfüchse. Sie erwische ich leider nicht recht. Im Tal vor mir liegt plötzlich ein wunderschöner, grosser See. Der Weg führt zum See runter, biegt aber dort nach links, nach Süden ab. Auf der Karte im Handy sehe ich, dass ich viel zu weit nach Süden abgekommen bin. Ein Stück vorher habe ich einen Weg gesehen, der nach Norden führt. Ich laufe zurück und nehme diesen. Doch auch dieser führt nur zu einem weiteren Arm des Sees. Auf der Wanderapp glaube ich einen Weg zu erkennen, der zu einem Dorf führt. Also alles wieder zurück bis zu dieser Abzweigung. Dort angekommen stelle ich fest, dass die Linie auf der Karte kein Weg, sondern eine Höhenlinie ist. Aber genau an dieser Stelle entdecke ich eine kaum sichtbare Fahrspur im Gras. Dieser folge ich, auch auf die Gefahr hin, alles wieder zurück laufen zu müssen. Die Fahrspur führt bald zu einem Weg. In einer Senke liegt ein umzäuntes Stück Land. Von diesem führt ein Weg nach Norden und nach dem Überqueren eines Hügels sehe ich zu meiner Erleichterung einige Häuser. Dort angekommen setze ich mich auf eine Sitzbank. Daneben steht eine Tafel des Caminos. Ich habe wieder zurück gefunden. Meine Aufzeichnungen ergeben 11.6 km, aber der Ort liegt nur 5.2 km vom Startort entfernt. Also gibt es zu den geplanten 32 km noch 6.5 dazu. Im nächsten Dorf treffe ich einen jungen Deutschen, der auch in der letzten Herberge übernachtete.

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Vor Entrepeño hole ich das französische Paar ein, die gerade bei einer kleinen Kapelle ihre Rast beenden. Den idealen Rastplatz übernehme nun ich. Nach dem Dorf war die Wegführung unklar. Ich beschliesse die Landstrasse zu nehmen bis ins nächste Dorf Asturianos. Dort treffe ich die «Franzosen» wieder, natürlich beim Essen. Ich glaube, die beiden machen keine Pilgerreise, sondern eine Schlemmerreise. Zu uns gesellte sich noch die Italo-Australier, die Französin aus Paris und Åsa aus Dänemark. Die Australier werden hier von Bekannten abgeholt und nach Puebla de Sanabria gebracht. Auf dem weiteren Weg ereignet sich nichts Besonderes mehr, ausser dass es sehr heiss ist. Einmal führt der Weg noch durch sumpfiges Gebiet, was die Schuhe so beschmutzt, dass ich sie am Abend waschen muss. Dabei stelle ich fest, dass sich ein Teil des Oberleders löst. In Puebla de Sanabria frage ich zuerst im Hotel nach einem Zimmer. Es sind aber alle belegt. In der Herberge gibt es viele Betten und so steige ich dort ab. Das Zimmer teile ich mit dem jungen Deutschen und einem holländischen Paar, das mit dem Velo unterwegs ist. Am Abend gehe ich mit Wilfried essen.

6 Mombuey - Puebla de Sanabria
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