7 Zafra – Villafranca de los Barros

Samstag 22. März 2014          19.6 km

Im Bett musste ich nicht frieren, die Decken waren angenehm warm. Um sieben stehe ich auf, packe und richte mich. Kurz vor acht öffnete mir der Hospitalero die Türe nach draussen und – oh Schreck – es regnet. Ich stülpe mir die Kapuze über und an der nächsten Ecke ziehe ich die Regenhosen an und montiere die Rucksack-Regenhülle. Die Kapuze verdeckt mir die Sicht und so muss ich den Rucksack nochmals abschnallen und die Schirmmütze rausholen, die ich unter derKapuze anziehe. Der Schirm hält die Kapuze oben und der Blick ist frei. Ausserhalb der Stadt hört der Regen auf. Es war wieder neblig, aber nicht so stark wie am Vortag. Die Strecke führt anfangs über eine Betonpiste auf einen Berg und auf der andern Seite mit 14% Gefälle wieder runter in den Ort Los Santos de Maimona. Vor dem Zentrum hört man lautes Geplapper, das untrügerische Zeichen einer Dorfbar. Lust auf Pause hatte ich noch nicht und so wandere ich weiter. Der Weg durch den Ort war total verwinkelt, aber gut markiert. Plötzlich macht mir ein Autofahrer Zeichen und deutet nach links. Genau im richtigen Moment kam er daher. Ich habe nämlich den gut sichtbaren Pfeil für eine Abzweigung übersehen. So muss ich nur fünf Schritte zurück und bin wieder auf dem richtigen Weg. Nach zwei Stunden beginnt es stark zu nieseln und ein kalter Wind bläst. Über den Kopf ziehe ich den Buff und darüber den Hut, die Kordel gut unter dem Kinn festgezogen. So laufe ich etwa eine Stunde durch mit Olivenbäume und Mandelsträucher durchsetztes Rebgebiet. Das Strässchen verläuft über eine lange Strecke geradeaus. Ein Teilstück besteht aus roter Erde.

Der Regen hört auf und, kaum zu glauben, die Sonne erscheint noch. Nach 12 km raste ich bei einer Ruine, dort wo die Abzweigung zur Albergue La Almazara (Ölmühle) ist, die aber 6.5 km ausserhalb des Ortes liegt. Mein Weg führt mich noch bis Villafranca de los Barros. In der Herberge Carmen, die von der Schwester der gestrigen Hospitalera betreut wird, treffen nach mir Carsten und Roland mit Jutta ein. Ich teile mir einen Raum mit Carsten. Später treffen noch der uns schon bekannte Franzose, Yvon ist sein Name, der Radfahrer Robert, und Markus aus Oberösterreich ein. Diesen sehen wir nur kurz. Nach den üblichen Arbeiten schlendere ich durch den Ort. In einem Pavillon trinke und esse ich etwas zusammen mit Jutta und Roland, die auch noch hier erschienen sind. Später gesellt sich noch Carsten dazu. Anschliessend begeben wir uns auf die Suche nach einem geöffneten Lebensmittelgeschäft. 20 Minuten ausserhalb des Ortes finden wir einen Supermarkt und kaufen für den Abend und den kommenden Tag ein. Kochen mag heute Abend niemand. Es wird kalt gegessen. Den Abend verbringen wir gemeinsam in der Herberge.

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Wegmarkierung durch die Extremadura mit dem Arco de Cáparra als Kennzeichnung
Gelb+Grün = Weg verläuft auf der Römerstrasse
Grün = Verlauf der Römerstrasse, jedoch unpassierbar
Gelb = Strecke nicht identisch mit der Römerstrasse


07 Zafra – Villafranca de los Barros
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