Am heutigen 8. August fahre ich mit dem Zug von Stein am Rhein nach Berlingen. Wenn ich die einte Strecke mit dem ÖV zurücklege, fahre ich lieber zuerst damit und muss dann nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt am Ziel eintreffen, um den Zug oder den Bus noch zu erreichen. Beim Loslaufen ist es noch recht frisch. Ausserhalb von Berlingen steigt der Weg dem Hang entlang hoch. Der Panorama-Weg macht seinem Namen Ehre. Nach gut zwei Kilometern erreiche ich das Ausflugsrestaurant Jochental. Zu früh um einzukehren und ausserdem ist es noch geschlossen. Da muss ich später mal vorbeigehen, die Terrasse bietet eine schöne Aussicht über den Untersee. Bis nach Steckborn fällt der Weg ab.
Beim Ortsausgang zieht ein schön renoviertes Gebäude meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist die Weihermühle aus dem Jahre 1459. Dann steigt der Weg wieder an. Auf einer Wiese treffe ich einen Bauern. Ich erkundige mich bei ihm, was das für Plantagen sind, die hier stehen. Er meinte abschätzig, dass es Kiwiplantagen seien, aber nicht die seinigen. Er motzte dann noch fleissig über die Agrarpolitik. Es folgt eine Partie durch den Wald. Auf einer Lichtung stutze ich. Auf der Strasse liegt ein Mann in der Sonne. Ich nähere mich geräuschvoll, dass er mich bemerken muss. Er schlief nicht, sondern war mit seinem Handy beschäftigt. Kurze Zeit später höre ich Musik, ähnlich der der Indianer und auch so tanzt eine Frau um die Bäume. Ich bin beim Schloss Glarisegg angelangt. Was sind das für seltsame Leute hier? Die nächsten 2 km bis zur Neuburg rauf verlaufen fast ausschliesslich im Wald. Die Neuburg ist die bedeutendste und grösste Burganlage am südlichen Unterseeufer. Mitte des 13. Jahrhunderts haben die Freiherren von Klingen den heute noch stehenden Bergfried und den Palas errichtet. 1274 erstmals urkundlich erwähnt. Hier verpflege ich mich und mache eine längere Pause.
Auf dem 3 km langen Abstieg nach Mammern wird immer wieder der Blick frei auf den Untersee, der sich heute von seiner schönsten Seite präsentiert.
Nach Mammern geht es gleich wieder schweisstreibend rauf. 150 Höhenmeter sind es bis Klingenzell. Davor passiere ich noch die Lourdesgrotte, die sich an der Stelle befindet, wo die erste Wallfahrtskirche stand. Die neue, barocke Kirche Klingenzell ist beliebt für Hochzeiten und die Landgaststätte Klingenzellerhof ein bekanntes Ausflugsziel. In dessen Gartenwirtschaft genehmige ich mir einen erfrischenden Cup und gegen den Durst ein Bier. Vorbei am Schloss Freudenfels führt der Weg nach Eschenz runter. Auf dem Radweg marschiere ich das letzte Teilstück bis zum Bahnhof Stein am Rhein. Nach 6 ¾ Stunden (4 ¼ Stunden Laufzeit) endet die schöne Tour nach knapp 20 km.
Hier das Video dazu
Au uf da Schwiizersite häts schöni Ort, mä mo no d`Auge uftoo und s Interesse dezue ha.
Danke Peter Gruess Rosmarie