Zamora

Montag 07. April 2014

Bis acht Uhr soll man die Herberge verlassen haben. Hier verabschiede ich mich von meinem Holzstock, der mich 500 km begleitet hat. Vielleicht begleitet er einen andern Pilger bis Santiago de Compostela. Ich laufe langsam Richtung gebuchtes Hostal, welches sich 800 m entfernt befindet. Auf einer Terrasse unmittelbar bei der Herberge fotografiere und geniesse ich den Sonnenaufgang. Vor einer Bar auf der Plaza Mayor werden die Stühle und Tische hergerichtet und ich kann mir dort einen Cafe con leche genehmigen. Langsam schlendere ich durch die fast leere Stadt. Vor neun Uhr bin ich beim Hostal und hoffe, mindestens den Rucksack deponieren zu können. Zu meiner Überraschung überreicht mir die Dame von der Rezeption gleich den Schlüssel. Vom Hostal aus rufe ich das Hotel in Madrid an, um abzuklären, ob ich schon einen Tag früher anreisen könne. So wie ich sie verstanden habe, sollte es klappen, nur das Zimmer muss ich nach einer Nacht wechseln. Im Busbahnhof kaufe ich mir ein Billet für den nächsten Morgen nach Madrid. Preis 16.26 € für die knapp 300 km. Den Tag verbringe ich mit dem Durchstreifen der Stadt und mit fotografieren. Am Abend trinke ich auf der Plaza Mayor ein Glas Wein. Über den Platz sehe ich auf einmal José Antonio daher laufen. Wir sitzen über eine Stunde zusammen und unterhalten uns. Nach drei Glas Wein trennen wir uns. Er kehrte zurück in die Herberge und ich muss jetzt dringendst etwas essen! In einer Bar nehme ich ein Menü. Nur ein weiterer Gast war noch anwesend. Zur Vorspeise gibt es Spargeln und nachher Bacalao. Später gibt sich der andere Gast als holländischer Pilger zu erkennen und der Wirt erzählt, dass er in Bonn gearbeitet hat. Er spricht recht gut Deutsch. Draussen trinke ich noch einen Kaffee und einen Brandy, dazu geniesse ich eine Zigarre. Ich mache noch ein paar Nachtaufnahmen in der Stadt, esse ein Eis und laufe zurück zum Hostal. Vor der Bar neben dem Hostal sitzt José Antonio mit einer Pilgerin. Es ist eine in Frankreich lebende Spanierin. Mit ihnen trinke ich noch einen Kaffee. Inzwischen ist es halb zwölf geworden. Die Türen in der Herberge schliessen um zehn. Wie werden sie wohl noch reingekommen?

Zamora
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