21 El Cubo del vino – Zamora

Sonntag 06. April 2014          32.8 km 

Als ich vor acht Uhr die Herberge verlasse, war die Frau auch schon auf und verabschiedet mich. Vor der Bar halte ich noch kurz an und prüfe, ob noch Mails gekommen sind. Nach dem Dorf zweigt der Weg links ab und verläuft entlang einer stillgelegten Eisenbahnlinie. Dichter Nebel hängt über der Gegend. Seit langem starte ich wieder mal ohne Regenhose. Nach 12 km erreiche ich ein Dorf und trinke wieder einmal in einer Bar einen Café con leche. Gegen Mittag lichtet sich der Nebel und es wird immer wärmer. Endlich kann ich wieder die Jacke ausziehen und später sogar die Hosen kürzen und das Kurzarm-T-Shirt anlegen.

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Bei einer Pause ziehen zwei Frauen vorbei. Ich glaube, es sind Spanierinnen. Ihr Gepäck und die Schuhe scheinen mir eher leicht. Vielleicht machen sie den Weg in Wochenend-Etappen. Später überhole ich sie bei ihrer Pause. Sechs Kilometer vor Zamora, bei einem neuen Pilgerdenkmal verbringe ich meine letzte Pause und die zwei Frauen ziehen wieder winkend vorbei. Vom Zeitpunkt, wo ich die Stadt zum ersten Mal erblicke, vergehen noch drei Stunden bis ich sie erreiche. Trotzdem scheint es mir, als ob die Zeit im Fluge verstreicht. Der Einmarsch in Zamora bedeutet auch das Ende dieses Weges (für dieses Jahr). In der Herberge treffe ich Jan wieder. Hier wasche ich nochmals meine Kleider. Es gibt hier eine Wäscheschleuder und somit trocknet die Wäsche schneller, vor allem wenn man sie in die Sonne hängen kann. Es folgt nun die Besichtigung der Altstadt. In der Kathedrale findet ein Konzert eines Chores statt. Diesem höre ich eine Zeit lang zu. Für Samira zünde ich eine (elektrische) Kerze an. Vom Castillo de Zamora sind leider nur noch die Mauern erhalten. Ein Besuch lohnt sich aber alleweil. Schon deswegen, weil man von der Befestigungsmauer einen schönen Blick über weite Teile der Stadt und das Umland hat.

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In der Zwischenzeit ist es sieben geworden. Ich kehre zur Herberge zurück und hänge die Wäsche ab. Anschliessend begebe ich mich auf die andere Seite der Stadt. Dort herrscht reger Betrieb. Ein dubioser junger Typ fäll mir auf, der mir folgt. Ich gebe ihm deutlich zu erkennen, dass ich ihn im Auge habe und so verschwindet er dann plötzlich. Nach einer Pizza gehe ich zurück zur Herberge und versuche zu schlafen. Wir sind zu dritt im Zimmer, Jan und ein Spanier, den ich letzten Abend mit José Antonio gesehen habe. Der Spanier beginnt zu schnarchen in einer Lautstärke, die man nicht für möglich hält. Aus dem Rucksack nehme ich die Gehörstopfen vom Militär und wickle das lange Kopfkissen um den Kopf. Trotzdem ist das Schnarchen immer noch zu hören. Jan, der wie immer eine halbe Stunde rumgeistert bis er sich hinlegt, kann auch nicht schlafen und schreibt wie wild auf seinem Smartphone. Damit man es ja auch hört, hat er die Tastaturtöne eingeschaltet. Zum unerträglichen Schnarchen kommt so auch noch das nervende Tuck-Tuck-Tuck des Handys dazu. Irgendwann hört das Schnarchen auf und endlich kann ich schlafen. Wie gut, dass ich vorher im Internet noch ein Hostal für 28 € für die kommende Nacht gebucht habe.

21 El Cubo del vino - Zamora
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