18 Fuenterroble de Salvatierra – Morille

Donnerstag 03. April 2014          30.4 km

Jan, der Australier hatte eine unruhige Nacht. Ich weiss nicht, fror er so stark oder konnte er sonst nicht schlafen. Einmal lief er mit der Stirnlampe rum, dann schrieb er wieder auf seinem Handy. In der Nacht fiel das Thermometer nach Angaben des Hospitalero auf -2° C. Der Ort liegt auf fast 1000 m ü. M. In der Herberge gibts noch ein Frühstück. Die Deutsche erzählt, dass sie unterwegs in ein Hagelgewitter geraten sei. Meine Kleider sind am Morgen noch nicht trocken, nur das Unterleibchen. Die Unterhosen lege ich trotzdem in den Beutel und das Langarmshirt steckte ich in eine Aussentasche. Die Regenhose ziehe ich gleich an und den Rucksack bedecke ich mit dem Regenüberzug. Beim Losgehen ist der Himmel wolkenlos. Nur am Horizont zeigt sich ein Wolkenband. Bald strahlt die Sonne grell. Der Weg ist gut zu laufen.

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Zwar liegt noch viel Wasser auf den Weiden, aber die Bäche können alle über Steine passiert werden. Nach zwei Stunden ziehe ich die Regenhose aus. Gleich darauf verzieht sich die Sonne hinter Wolken. Es bleibt aber noch trocken. Nach elf Kilometern muss es eine Abzweigung gegeben haben, die unklar markiert war. Ich laufe zwar immer den Pfeilen nach und befinde mich trotzdem abseits der beschriebenen Route. Ich vermute, es ist eine alternative Route für die Radpilger. Auf diesem Weg passiere ich zwei Dörfer, die auf der geplanten Strecke nicht vorgesehen waren. Die beschriebene Strecke verläuft über einen Bergkamm, vorbei an Windrädern und am Cruz Santiago. Im ersten Dorf stehen bei der Kirche drei Bänke, ideal für die Mittagspause. Ich packe das Essen aus und genau jetzt beginnt es zu regnen. Ich ziehe schnell die Regenhose an und flüchte in den Schutz der Kirchenmauer. Im Stehen esse ich schnell etwas. Nach einer viertel Stunde ziehe ich weiter und die Sonne tritt wieder hervor. Nach meiner Karte auf dem Handy führt die Strasse, nach einem weiteren Ort, auch zum geplanten Ziel, zumal dies die gelben Pfeile auch bestätigen. 1½ Stunden vor dem Ziel mache ich nochmals Pause. Die Sonne scheint, ein idealer Zeitpunkt, mein nasses Shirt noch zu trocknen. Ich hänge es über den Stock und wie solle es anders sein, es beginnt wieder zu regnen. Ich packe die Sachen schnell zusammen und bleibe noch zehn Minuten sitzen. Kurze Zeit nachdem ich wieder unterwegs bin, scheint die Sonne wieder. Nun stülpe ich mein nasses Shirt über den Stock und halte es mit dem Griff. Binnen einer halben Stunde ist es trocken und ich packe es ein, bevor der nächste Regenschauer kommt. Um halb vier erreiche ich Morille und siehe da, es waren nur 30.5 km statt den angegebenen 32. Die Herberge ist äusserst schlicht, sechs Betten und eine Dusche/WC. In der angrenzenden Bar, die auch die Herberge verwaltet, genehmige ich mir den obligaten Café solo und einen Brandy. Nach und nach treffen Jan und die Deutsche ein (ihren Namen habe ich vergessen). Die Bar hat Internet und so kann ich meinen Tagesbericht durchgeben. Später laufe ich noch durch den Ort. Trotzdem die Sonne scheint, schlottere ich wie ein Schlosshund. In der Herberge lege ich mich ins Bett zum Aufwärmen bis es Zeit ist um zu Abendessen zu gehen. Wir bekommen eine Suppe mit Meerestierchen, danach eine Platte mit Fleisch und Salat, zum Dessert ein Joghurt und einen Kaffee. Dazu leerte ich mit Jan eine Flasche Wein. Das alles für 9 Euro. Um halb zehn gehen wir ins Bett. Bis Jan aber alles geordnet und weiss-nicht-was alles noch gemacht hat, vergeht eine halbe Stunde. Der Raum ist in der Zwischenzeit dank des kleinen Elektroofens warm geworden.

18 Fuenterroble de Salvatierra - Morille
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