8 Villafranca de los Barros – Torremejía

Sonntag 23. März 2014          29.1 km

Carsten, der schon früh zu Bett ging, hatte wieder eine unruhige Nacht. Um halb vier ging er raus. Ich ging ebenfalls zur Toilette und trank etwas. Als ich wieder im Bett lag, holte er seine Sachen aus dem Zimmer und verabschiedete sich. Ich schrieb noch zwei Emails und schlief nachher nochmals ein. Um sechs stehe ich auf und laufe um viertel vor sieben los. Draussen ist es eisig kalt. Den Buff ziehe ich mir über die Ohren und werde ihn bis Mittag anbehalten müssen. Im Ort verpasse ich eine Abzweigung und muss gut 500 m zurück. Ausserhalb des Dorfes höre ich schnelle Schritte hinter mir. Es ist der Österreicher in kurzen Hosen. Bei der ersten Rast nach sieben Kilometer fährt Robert mit seinem Rad daher. Er sei froh um seine Handschuhe, meinte er. Meine lasse ich noch im Rucksack. Die Strecke ist weitgehend eben mit vielen schnurgeraden Teilen. Abwechslung geben die Reben. Einmal sind sie links, dann mal rechts, mal hinten, mal vorne, mal beidseitig, mal überall… Teils sieht man nur die Stöcke mit den ersten kleinen Trieben. Einige wenige haben noch Holz dran und ein kleiner Teil ist hochgebunden an Drähten wie bei uns. Im Führer steht, dass es die trostloseste Etappe sei. Den ganzen Tag weht ein eisiger Wind entgegen. Trotz Sonnenschein laufe ich den ganzen Tag in der Jacke. Für die Mittagsrast finde ich eine Trafostation von 1.5 m Breite, die ein bisschen vor dem Wind schützt. Beim Hinlaufen schrecke ich einen Hasen auf der dort im Gestrüpp hockte. Er rächt sich dafür an mir, indem er mich erschreckt. Nach dreiviertel des Weges mache ich nochmals eine Pause im Windschatten eines Sodbrunnens. Dort ist es so heiss, dass ich die Jacke ausziehen kann. Den Buff hatte ich bis dahin immer noch über den Kopf gestülpt. Hier im Windschatten und an der Sonne ist es so angenehm, dass ich schauen muss, nicht einzuschlafen. Während ich mich wieder zum Weitermarsch bereit mache, laufen Roland und Jutta daher.
Sie hatten vorher Siesta gemacht im Windschatten einer Mauer. Wir wandern das letzte Stück zusammen. Torremejía, der Ort den man schon lange mal sah, rückt einfach nicht näher. Etwa zwei Kilometer vor der Stadt wartet der Franzose und studiert seine Beschreibung. Er nimmt dann den Weg rechts und wir laufen gerade aus. Kurz vor dem Dorfrand unterquert der Weg die Eisenbahn, gleichzeitig mit einem Bach. Der Wasserstand ist nicht sehr hoch und wir können über die Steine rüber jonglieren.

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Der Weg zur Herberge führt uns um den Ort bis zur Kirche. Die Herberge liegt direkt daneben in einem alten Adelspalast. In der Herberge liegt bereits Markus. Mit Yvon, dem Franzosen sind wir zu fünft. Nach dem Duschen legen wir uns kurz hin. Das war nicht so gut, denn hinterher kommen wir fast nicht mehr die Treppe runter. Wir machen noch einen kleinen Bummel durch den Ort mit zweimal einkehren und versorgen uns mit Lebensmittel für den nächsten Tag. Um halb acht gib es Nachtessen in der Herberge. Vorspeise: Pasta del día, Hauptspeise: Schnitzel gebraten mit Pommes, Nachspeise: Eis. Jeden Gang kann man unter drei Vorschlägen auslesen. Das «Getrünk» (steht so auf der Speisekarte) ist separat. Hauswein kostet 1 €, Duero-Wein 2 €. Ich leiste mir zwei Glas Duero. Halb zehn gehen wir zu Bett.

08 Villafranca de los Barros – Torremejía
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