2 Guillena – Castilblanco de los Arroyos

Montag, 17. März 2014          22.2 km

Der neue, leicht Schlafsack bewährte sich. Um sieben ertönt Annas Telefon. Wir waren beide schon vorher wach. In der Küche können wir uns Frühstück zubereiten. Anna läuft schon bald los. Ich lasse mir Zeit und unterhalte mich noch mit dem deutschen Paar, das aus Paderborn stammt. Kurz nach acht begebe auch ich mich auf den Weg. Am Ortsrand machen sich die Marktfahrer dran ihre Stände aufzubauen. Ausserhalb des Ortes verpasse ich eine Abzweigung und laufe ca. einen Kilometer auf der Landstrasse bis mir Zweifel kommen und ich den Wanderführer raushole. Nach dem Ausziehen der Jacke kehre ich zum Kreisel zurück. Durch ein Industriegebiet gelangt man zu einer Abzweigung die durch die Plantagen führt. Durch Olivenhaine steigt der Weg stetig bergan. Teilweise ist er vom Wasser, welches bei Regen über den Pfad abläuft, tief ausgefurcht. Zwischendurch passiert man auch mal Orangenplantagen und ich konnte es mir nicht verkneifen, eine zu klauen, obwohl ich noch welche im Rucksack habe. Als ich Pause mache, schiesst plötzlich ein Biker aus dem Olivenhain. Mit einem freundlichen Buen Camino – Todo bien (alles gut)? fährt er den Weg hinauf.

Bei einer Plantage mir kurzstämmigen, weiss-rot blühenden Bäumen dachte ich, es seien Apfelbäume. Der Bauer, den ich später treffe, erklärt mir, dass es Ciruelos (Zwetschgen) sind. Dann beginnt der schönste Teil der Etappe. Man kommt sich vor, wie auf den Alpen. Viele Sträucher, Kamille, Lavendel und die ersten Jaras (Zistrosen).

In etwa der Hälfte der Etappe kündigt ein Wegweiser in fünf Sprachen eine Wasserstelle an.

DSCN1559
DSCN1561

Da es Zeit für eine Pause ist, steuere ich den Platz an. Auf einem abgedeckten Brunnen steht eine kleine Handpumpe. Wasser fördert sie keines, was mich aber nicht hindert hier eine Pause zu machen. Kurz bevor ich wieder losgehen will, erreichen auch die zwei Paderborner diese Stelle und lassen sich in der Nähe zur Siesta nieder.

Bis vier Kilometer vor dem Ziel führt der Weg durch dieses Gelände. Der Rest verläuft auf der Landstrasse Am Ortseingang konsultiere ich den Wanderführer und lese die Beschreibung zur Herberge, schaue aber nicht auf den Plan. So folge ich den falschen Pfeilen und lande im Zentrum. In der Nähe der Kirche genehmige ich mir dafür ein Bier (ein Euro inkl. einem Schälchen Oliven). Anschliessend suche ich die Herberge. Zeitgleich mit mir treffen auch die beiden Paderborner ein. Nebst Anna, die schon seit zwei Stunden hier ist, belegt noch ein weiterer Pilger ein Bett. Nach dem Duschen und Kleider waschen verabreden wir uns zum gemeinsamen Einkaufen und anschliessendem Kochen und Essen, Vorher begebe ich mich mit Jutta und Roland, den zwei Paderbornern, in die nahe Bar zu einem grossen Bier und einem Bocadillo mit Chorizo. Jutta und Roland sind Geschwister. Roland sieht fast nichts. Zum Lesen hält er die Sachen ca. fünf cm vor das Auge. In der Brille ist in einem Glas eine Luppe eingelassen.

DSCN1572
DSCN1574

Carsten, ein Berliner, Anna und der Hospitalero bilden die Kochmannschaft. Ich meldete mich zur «Spühlfraktion». Es gab Spaghetti mit einer Sauce aus Tomate, Oberschienen und ???. Carsten ist Vegetarier, darum gibts kein Fleisch. Er war übrigens derjenige, den ich am Vortag wegen der Herberge angesprochen hatte. Als Vorspeise macht er Toaste und ein Dip aus Knoblauch und irgendwelchen Zutaten. Dazu gibts Rotwein und Bier. Es wurde ein geselliger Abend auf der Terrasse. Um zehn Uhr trifft noch ein Spanier ein. Der Kleidung nach ein Radpilger.

02 Guillena – Castilblanco de los Arroyos
Dieser Beitrag wurde unter Vía de la Plata1, Sevilla-Zamora abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert